Meine Oma hat einen Turnbeutel genäht und ihn meinem Ältesten samt Geschenkeinhalt geschenkt. Sie war der Meinung irgendwer bei uns könnte ihn schon brauchen und mir würde schon was einfallen. 😀
Ok Oma, mein Ältester hat leider keine Verwendung dafür. Aber die Idee einen Turnbeutel selbst zu nähen hatte ich auch noch nicht. Eine geniale Idee. Und weil ich nunmal weiß, wie viel Arbeit in selbstgefertigten Dingen steckt, fand ich den Beutel zum Rumliegen bei meinem Ältesten viel zu schade.
Also habe ich überlegt was ich in Omas Sinne daraus machen könnte. Es war wieder eines dieser Projekte, das erst noch heranreifen muss, wie ein guter Wein. Also lag es eine Weile.
Unabhängig davon fand ich in der Zeitschrift „The world of cross stitching“, die mir mein Mann mal im Jahresabo zum Geburtstag geschenkt hatte, eine schöne Stickvorlage für einen Namenszug.
Das fand ich seit langem Mal wieder ein schönes Stickmotiv für einen Jungen, das sich zusätzlich noch personalisieren lässt. Für meinen jüngeren Sohn war klar, dass es eine Eisenbahn und kein Laster wird. Allerdings gefielen mir die Anhänger des Lasters besser. Also habe ich kurzerhand die Stickvorlage abgeändert und die Anhänger des Lasters an die Lokomotive gebastelt. Als ich anfing die Eisenbahn zu sticken, wusste ich noch nicht, was ich damit machen sollte. Kissen und Bilder haben wir eigentlich genug. Sie gefiel mir aber einfach und ich hatte seit langem Mal wieder Lust etwas zu sticken. Da ich jedoch länger nichts gestickt hatte, war ich etwas aus der Übung und mir unterliefen einige Fehler, die ich mühsamst wieder auftrennen musste. Die Fertigstellung zog sich daher etwas in die Länge. Aber ich habe es geschafft:
Irgendwann kam mir die Idee, dass mein jüngerer Sohn den Turnbeutel sicherlich eher nutzen wird. Und da die beige Bordüre auf dem ursprünglichen Turnbeutel nicht so ganz nach meinem Geschmack war, kam mir die Idee das zu ändern und ich überlegte, wie ich stattdessen die Eisenbahn auf den Turnbeutel aufnähen konnte.
Bei genauerer Inspektion des Turnbeutels erkannte ich, dass die beige Bordüre nur aufgesteppt war. Darunter war der einfarbig dunkelblaue Stoff des Turnbeutels. Ich könnte also durch heraustrennen der Bordüre einen einfarbig dunkelblauen Beutel erhalten. Also begann ich den Beutel von unten nach oben aufzutrennen. Ziemlich mühsame Arbeit, da meine Oma natürlich auf Nummer sicher genäht hat. Dabei bin ich darüber gestolpert, dass die Halterung der Bendel auch aus dem beigen Stoff genäht sind. Diese würden aber nicht an einen dunkelblauen Turnbeutel passen,wie ich ihn mir vorstellte. Die müssen also ersetzt werden. Nur womit? Vom dunkelblauen Stoff habe ich nichts. Kurzzeitig dachte ich an ein schmales Gurtband oder ähnliches. Aber ich hatte nichts passendes da. Dann überlegt ich wie ich die Eisenbahn aufnähen könnte. Einfach aufsteppen? Ne, nicht wirklich. Ich muss sie irgendwie einfügen, am schönsten wäre einnähen. Und ja klar! Das war die Lösung meiner Probleme!
Wenn ich die Eisenbahn einnähe, muss ich dafür ein Stück Stoff herausschneiden. Dieses Stück dient mir als Materialspende! Daraus kann ich den Rand der Einfassung für die gestickte Eisenbahn gewinnen und die kleinen Halterungen an den unteren Seiten nähen.
Auf einmal kam dieses Projekt richtig ins Rollen. Ich hatte endlich eine Idee, wie ich es so umsetzten konnte, wie ich es mir vorstellte.
Ich habe also von einer Seite des Turnbeutel die unteren 2/3 abgeschnitten. Dieses Stück habe ich halbiert, wobei mir eine der Hälften als Materialspende für die seitliche Einfassung der Eisenbahn und die Halterungen diente. Die andere Hälfte habe ich zum Schluss unten wieder angefügt und den Tunrbeutel wieder zugenäht.
Da Stickleinen sehr grobe Stoffe sind, habe ich die Eisenbahn noch mit einem weißen Stoff unterfüttert, damit das Ergebnis Blickdicht wird. Ich finde es hat sich total gelohnt diesen Turnbeutel zu überarbeiten:
Vorher Nachher
Ich bin richtig happy über diesen schönen Turnbeutel mit Namenszug. Darin kann unser jüngerer Sohn seine Holzeisenbahn aufbewahren und transportiern, denn es passt erstaunlich viel hinein. Die Eisenbahn samt Beutel bekommt er an Weihnachten. Wie gut das er noch nicht lesen kann. *Spoileralarm*