Ich habe eine alte Jeans ausrangiert und wie immer, wenn ich etwas noch nicht ganz weg werfen möchte, überlege ich was damit noch anzufangen ist? Jeansstoff ist robuster als einfache Baumwollstoffe und recht pflegeleicht. Also war für mich klar, dass die Hose in irgendeiner Form recycelt wird.
Auf der homepage von Bernina fand ich eine Anleitung für einen Kulturbeutel. Dieses quaderförmige Täschchen, dachte ich, ist sicherlich vielseitig einsetzbar und auch aus Jeans gut machbar. Ich wollte es auprobieren ohne für mein Testobjekt extra Stoff kaufen zu müssen. Also her mit der alten Jeans 😉
Ich kalkulierte die Maße für den Schnitt durch und entwarf mir eine Schablone, mit der ich die Außenseite und das Innenfutter zuschneiden konnte. Meine fertige Tasche sollte die Maße 20 x 6 x 6cm haben. Für das Innenfutter hab ich mich für einen schlichten Leinenstoff in weiß entschieden und einen passenden dunkelblauen Reißverschluss hatte ich noch übrig. Damit die Tasche am Ende aber nicht total langweilig daher kommt, musste noch etwas Deko drauf. Ich habe also etwas herum probiert und zuerst wollte ich eine Blume rollen, so wie der Zuschnitt auf dem nächsten Foto erahnen lässt.
Das hat aber leider überhaupt nicht hingehauen. Die gerollte Blüte (falls man das, was da heraus kam so nennen kann) war einfach nur ein riesiger Stoffwulst. Da ich aber unbedingt eine Blume auf meiner Tasche haben wollte, musste ich mir etwas anderes einfallen lassen. Für meinen Jeansstoff musste eine einfachere Variante aus weniger Stofflagen her. Also habe ich mich für eine vierlagige Blume entschieden. Davon habe ich zwei Stück angefertigt, einmal für die Vorder- und einmal für die Rückseite meiner Tasche. Die hinteren zwei Lagen der Blume sind jeweils Kleeblattförmig (also vierblättrig) und die vorderen beiden Lagen sind dreiblättrig wie ein Propeller. Damit ein farblicher Kontrast entsteht, habe ich die hinteren zwei Lagen jeweils mit der linken Stoffseite nach oben und versetzt angeordnet. Die vorderen zwei Lagen habe ich dann mit der rechten Stoffseite nach oben, auch jeweils wieder versetzt darüber gelegt. Die zweite Blume habe ich im Stoff genau andersherum gefertigt. Die hinteren beiden Lagen mit der rechten Stoffseite nach oben und die vorderen zwei mit der linken. Damit die Blüte in der Mitte nicht einfach nur eine große leere Fläche hat, habe ich aus Snappap einen kleinen Kreis zurechtgeschnitten und mit einer spiralförmigen Naht aufgenäht. Nun hatte ich also meine Blumendeko. Doch irgendwie fehlte auf der restlichen Seitenfläche der Tasche noch etwas…
Ich schnitt also aus Snappap noch ein paar Blätter aus und verband diese mit einer Naht, die ich als abstrakten geschwungenen Blütenstengel bezeichnen würde. Ich finde das gab der Blume noch den letzten Schliff, so ist es für mich perfekt. Der dunkelblaue Jeansstoff und die in braun abgesetzten Akzente harmonieren einfach total gut miteinander. Und wie so oft waren die Details, wie hier die Dekoration, das aufwendigste.
Da mir mein erster Versuch eine Tasche auf diese Art zu nähen im Ergebnis so gut gefallen hat, wollte ich gleich noch eine für meine Tochter nähen. Für Sie sollte es etwas größer und personalisiert werden, damit Sie darin z.B. Spielzeug aufbewahren und mitnehmen kann. Die Maße der Tasche sollten 24 x 8 x 8cm sein und auch wenn das im Vergleich zur ersten Tasche von oben nicht viel größer erscheint, macht es doch einen Unterschied. Bei der Stoffwahl griff ich auf einen einfarbig roten und einen roten Stoff mit weißen Punkten zurück. Die beiden passen gut zusammen und ich dachte durch einen wechselnden Einsatz gibt es ein schönes Muster.
Eine Seite mit Blumeapplikationen Die andere Seite mit applizierten Vornamen
Die Außenseite habe ich also Blockweise zugeschnitten. Die Ober- und Unterseite in einfarbig rot und die Vorder- und Rückseiten in dem gepunkteten Stoff. Auf die Seitenteile habe ich dann appliziert: Einmal den Vornamen und einmal drei verschieden große Blumen. Das Innenfutter ist einfarbig rot.
So habe ich nun zwei boxige Taschen in unterschiedlicher Größe und Design